Ein thematischer Schwerpunkt auf dem PornFilmFestival 2013 in Berlin war BONDAGE und der BDSM / SadoMaso Bereich. Kurator Claus Matthes stellte dazu in einem Interview fest: "BDSM wird zunehmend salonfähig. Man traut sich heute, dazu zu stehen, nach der Arbeit zu einer Domina zu gehen. ... Man kann heute eins zu eins sehen, was bei SM-Sessions passiert. Man sieht, was Frauen vor der Kamera mit sich machen lassen."
RSM greift das Thema BONDAGE hier auf, um es etwas näher zu beleuchten. Mit LOU PING konnte ein versierter SMler und Blogautor gewonnen werden, einen Gastbeitrag für RSM zu schreiben. Er schildert auf eindrucksvolle Weise wie es ist, wenn Sex fesselnd wird.
Bondage -
Vom sich hängen lassen
und anderen befreienden Spielen
Ein Gastbeitrag von Lou Ping für RSM
Bondage - Wenn Sex fesselnd wird
© Photo by Norbert Waldorf
Vom sich hängen lassen und anderen befreienden Spielen
Unsere heutige "aufgeschlossene" Gesellschaft, die von sich selbst behauptet SM/BDSM sei salonfähig geworden, nur weil jemand eine Buchreihe geschrieben hat, die auf 15 von insgesamt mehr als 1000 Seiten von leichten BDSM Spielen handelt, ist es nicht. Bei genauerem Hinsehen sieht es doch eher so aus, dass es sich bei den meisten "aufgeschlossenen" Menschen um eine Art Lifestyle dreht, als um wahre Erfüllung ihrer Wünsche und Triebe. Stichwort Triebe. Ja, es sind unsere Triebe, die uns in Bereiche unserer Sexualität führen, die andere als verwerflich oder gar krankhaft ansehen. SM/BDSM gibt eine sehr klare Rollenverteilung vor: Einer macht und einer hält hin, und das geschlechterunabhängig. Es ist ein Geben und Nehmen, aber mehr Geben als Nehmen.
Ich sehe schon, ich muss etwas weiter vorne anfangen für diejenigen, die sich noch nie mit der Thematik oder ihrer Sexualität auseinandergesetzt haben. Worum geht's überhaupt in einer SM/BDSM Beziehung? Machtgefälle vom dominanten Part zum devoten Part, Erfüllung vom Wunsch nach Schmerz, bzw. vom Wunsch danach, einem Menschen Schmerzen zuzufügen? Falsch! Es geht in einer SM/BDSM Beziehung um tiefste Hingabe unter den Partnern, um Vertrauen in seinen Partner, um Loslassen, sich fallen lassen, den anderen auffangen, Grenzen finden und verschieben. Keine Beziehungsform ist so durch Nähe und Zuneigung definiert, wie eine SM/BDSM Beziehung. Ob man das lernen kann? Ja, man kann das lernen, wenn man bereit ist, an sich zu arbeiten, seinen Sex zu überdenken. Muss man es lernen? Nein! Nicht, wenn man damit nur einem Lifestyle folgen will. SM/BDSM ist die intelligenteste Form der Sexualität, denn sie setzt Wissen voraus. Wissen über sich selbst und seinen Partner. Was weißt du über deine/n Partner/in beim Sex? Weißst du was ihr/ihm gefällt? Hast du sie/ihn einmal danach gefragt, was sie/er sich wünscht?
Bewegungslosigkeit zur Erreichung der eigenen Freiheit?
Bondage oder der weniger verwendete Begriff Vincilagnia bezeichnet einen vom Rigger (aktiver Part) am Bunny (passiver Part) erzeugten Zustand der Bewegungsunfähigkeit. durch Fesseln mittels Seilen oder anderen Hilfsmitteln, wie z. B. Ledermanschetten an Armen und Beinen. Was ist daran besonderes, wird der ein oder andere von euch denken. Mir erging es genauso als ich begann, mich intensiver mit diesem Bereich des SM/BDSM zu beschäftigen. Ich konnte mir nicht wirklich vorstellen was Menschen dazu bringt, sich in eine komplette Hilflosigkeit zu begeben. Ich begann Menschen danach zu fragen, was sie dabei empfinden, wenn sie sich derart ausliefern. Mir wurden Begriffe wie Freiheit und Geborgenheit genannt, und ich war noch verwirrter als ich es schon war. Meine Neugier war geweckt und ich stellte mehreren Menschen Fragen darüber, warum sie sich ihrer Freiheit berauben lassen, um die Freiheit zu erlangen.
Die Fragen die ich stellte waren einfache Fragen wie:
"Wie hast du Bondage entdeckt als Spielart?"
Ich wollte wissen was sie fühlen oder welche Empfindungen sich einstellen während des gefesselt seins oder dem Weg dorthin.
Räuber und Gendarmspiele als Grundstein der sexuellen Ausrichtung?
Ich habe selten Menschen gesehen oder gehört die so uneingeschränkt glücklich waren in ihrem Tun.
Eine weitere Form des Bondage kann eine heilende Wirkung erzielen, glaubt man einer Frau, die es zu ihrem Beruf machte. Bondage mit Tantrischen Elementen zu verbinden. Kristina Marlen ist Sexworkerin in Berlin. Ich durfte ihr zum Teil sehr persönliche Fragen stellen zu ihrer Berufung. Auf meine Frage, wie sie dazu kam, BDSM mit Tantra zu verschmelzen, antwortete sie: "Das ware ein längerer Weg. Erf ührte bei mir über den Körper. Ich bin ursprünglich Physiotherapeutin und Tänzeerin. In der Arbeit als Physiotherapeutin komme ich Menschen sehr nah. Irgendwann habe ich es nicht mehr eingesehen, warum ich die sexuelle Energie in der Körperlichkeit ignorieren soll.
Ich habe dann begonnen mit tantrischen Elementen zu arbeiten. Das hat mich inspiriert, denn ich mag die Körperlichkeit, das Ritual. Ich mag die Hingabe. Ich mag, Menschen über den Körper in ihr (sexuelles) Selbst zu begleiten. Körperarbeit ist meine Berufung. Ich bin dabei von Anfang an den Geschichten gefolgt, die sich aus den individuellen Begegnungen ergeben haben, und habe mich dabei sehr bald aus den Begrenzungen einer klassischen Tantramassage befreit.
Ich komm aus dem Tanz und der Performancekunst. Mir erscheint meine Körperarbeit immer wie eine One-to-one Performance. Und es reicht mir nicht aus, immer zärtlich und hingebungsvoll zu sein. Ich möchte andere Rollen spielen. Das Thema jeder Begegnung ist einzigartig. Auch nonverbal. Manchmal ist es physisch einfach klar, dass es in dem Kontakt eine andere Energie, eine andere Form der Manipulation oder Führung braucht.
Ich war neugierig, hab mich weitergebildet und immer wieder Elemente, die mir liegen, miteinander verknüpft: Neotantrische Massagerituale mit Kontaktimprovisation. Performance mit dominanten Ritualen. Ich übe BDSM Techniken so lange, bis ich sie sicher an Klienten anwenden kann. Dabei habe ich für mich das Seil entdeckt. Bondage ist magisch für mich, jemanden zu fesseln ist ein Ausdruck der Dominanz, und gefesselt zu werden ist ein Akt der Hingabe. Gleichzeitig ist das Fesseln selbst sinnlich und erfordert vollständige Aufmerksamkeit für die Partnerin / den Partner. Und dazu kommen dann noch die Ästhetik und das Ritual. Ich liebe es, Bondage, tantrische Spiele mit dem Seil. Komplexe Hängungen sind meine Spezialitäten."
Auf ihre ganz eigene faszinierende Art und Weise brachte sie mir einen weiteren Bereich der SM/BDSM Welt näher und zeigte allen Lesern wie intensiv die Erfahrungen sein können beim Spiel Bondage, egal in welcher Form man es auslebt.
Das ganze Interview ist hier zu finden: Interview mit Kristina Marlene. Kristina Marlene
Heilende Dominanz
Fazit
Mein Fazit aus den vielen Gesprächen, die ich mit "normalen" Menschen wie du und ich führen durfte, war und ist: Hör auf in Schubladen zu denken und gebe allem und jedem eine Chance. "Wer nicht fragt, bleibt dumm", hieß es bereits vor langer Zeit in der Sesamstraße. Bevor ich das nächste mal sage: "So etwas kommt für mich nicht in Frage", werde ich die Menschen erst fragen, warum sie etwas tun, das für mich keinen Sinn ergibt.
Der Verfasser dieses Gastbeitrages , Lou Ping, ist Autor, Blogautor und SMler. Seit mehr als 6 Jahren schreibt er Kurzgeschichten, von denen er einige schon verkauft hat. Zur Zeit schreibt er an seinem ersten Buch, bei dem es sich um eine - was auch sonst - SM Geschichte handelt. Dabei geht es um einen Mann, Roman, der sich seiner Triebe nicht bewusst ist und auf eine besodnere Art an das Thema SM herangeführt wird. Es soll eine Fortsetzungsgeschichte werden, die Roman auf seinem Weg begleitet. Aber sie soll auch zeigen, dass es nicht nur den Frauen so geht, dass sie nicht wissen, wie sie damit umgehen, wenn sie plötzlich feststellen, das sie "anders" sind. Es ist in einer sehr deutlichen Sprache geschrieben, die es aber nicht in diese "Schmuddelecke" treibt, in der sich viele Bücher befinden, die sich mit SM beschäftigen.
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Unsere heutige "aufgeschlossene" Gesellschaft, die von sich selbst behauptet SM/BDSM sei salonfähig geworden, nur weil jemand eine Buchreihe geschrieben hat, die auf 15 von insgesamt mehr als 1000 Seiten von leichten BDSM Spielen handelt, ist es nicht. Bei genauerem Hinsehen sieht es doch eher so aus, dass es sich bei den meisten "aufgeschlossenen" Menschen um eine Art Lifestyle dreht, als um wahre Erfüllung ihrer Wünsche und Triebe. Stichwort Triebe. Ja, es sind unsere Triebe, die uns in Bereiche unserer Sexualität führen, die andere als verwerflich oder gar krankhaft ansehen. SM/BDSM gibt eine sehr klare Rollenverteilung vor: Einer macht und einer hält hin, und das geschlechterunabhängig. Es ist ein Geben und Nehmen, aber mehr Geben als Nehmen.
Ich sehe schon, ich muss etwas weiter vorne anfangen für diejenigen, die sich noch nie mit der Thematik oder ihrer Sexualität auseinandergesetzt haben. Worum geht's überhaupt in einer SM/BDSM Beziehung? Machtgefälle vom dominanten Part zum devoten Part, Erfüllung vom Wunsch nach Schmerz, bzw. vom Wunsch danach, einem Menschen Schmerzen zuzufügen? Falsch! Es geht in einer SM/BDSM Beziehung um tiefste Hingabe unter den Partnern, um Vertrauen in seinen Partner, um Loslassen, sich fallen lassen, den anderen auffangen, Grenzen finden und verschieben. Keine Beziehungsform ist so durch Nähe und Zuneigung definiert, wie eine SM/BDSM Beziehung. Ob man das lernen kann? Ja, man kann das lernen, wenn man bereit ist, an sich zu arbeiten, seinen Sex zu überdenken. Muss man es lernen? Nein! Nicht, wenn man damit nur einem Lifestyle folgen will. SM/BDSM ist die intelligenteste Form der Sexualität, denn sie setzt Wissen voraus. Wissen über sich selbst und seinen Partner. Was weißt du über deine/n Partner/in beim Sex? Weißst du was ihr/ihm gefällt? Hast du sie/ihn einmal danach gefragt, was sie/er sich wünscht?
Seile können als Fesseln große sexuelle Lust erzeugen.
© Photo by Norbert Waldorf
Bondage oder der weniger verwendete Begriff Vincilagnia bezeichnet einen vom Rigger (aktiver Part) am Bunny (passiver Part) erzeugten Zustand der Bewegungsunfähigkeit. durch Fesseln mittels Seilen oder anderen Hilfsmitteln, wie z. B. Ledermanschetten an Armen und Beinen. Was ist daran besonderes, wird der ein oder andere von euch denken. Mir erging es genauso als ich begann, mich intensiver mit diesem Bereich des SM/BDSM zu beschäftigen. Ich konnte mir nicht wirklich vorstellen was Menschen dazu bringt, sich in eine komplette Hilflosigkeit zu begeben. Ich begann Menschen danach zu fragen, was sie dabei empfinden, wenn sie sich derart ausliefern. Mir wurden Begriffe wie Freiheit und Geborgenheit genannt, und ich war noch verwirrter als ich es schon war. Meine Neugier war geweckt und ich stellte mehreren Menschen Fragen darüber, warum sie sich ihrer Freiheit berauben lassen, um die Freiheit zu erlangen.
Die Fragen die ich stellte waren einfache Fragen wie:
"Wie hast du Bondage entdeckt als Spielart?"
Ich wollte wissen was sie fühlen oder welche Empfindungen sich einstellen während des gefesselt seins oder dem Weg dorthin.
Von 15 Menschen, die ich zum Teil persönlich kenne, bekam ich Antworten, die ich niemals erwartet hätte.
Vertrauen und Hingabe: Brina und Marcel bei fesselnden Bondagespielen.
© Photo by Norbert Waldorf
Räuber und Gendarmspiele als Grundstein der sexuellen Ausrichtung?
Zur Frage wie sie zum Bondage gefunden haben kamen Antworten wie:
„Das so genau zu sagen ist schwer. Es war auf einmal da, dieses Gefühl, in meiner Handlung eingeschränkt sein zu wollen. Ich glaube es fing an als mein Partner mir beim Küssen zum ersten mal die Hände über den Kopf aufs Bett gedrückt hat“.
„Das so genau zu sagen ist schwer. Es war auf einmal da, dieses Gefühl, in meiner Handlung eingeschränkt sein zu wollen. Ich glaube es fing an als mein Partner mir beim Küssen zum ersten mal die Hände über den Kopf aufs Bett gedrückt hat“.
Oder:„Gedanken und Phantasien gab es schon seit Kindheitstagen, aber das erste reale Erleben fand erst viel später statt, als ich bei ersten Besuchen in einem SM-Studio bemerkt hatte, dass mir von allen BDSM Techniken Bondage am besten gefällt“
Weitaus interessanter waren die Antworten zur Frage was sie empfinden, wenn sie gefesselt sind. Eine der vielen Antworten beschreibt sehr deutlich worum es beim Bondage geht:
„Zuerst wenn ich nackt da stehe, fühle ich mich schutzlos, einfach nackt. Wenn sich dann langsam das Seil um mich windet, kommt ein unheimliches Kribbeln auf. Langsam immer mehr Windungen am Körper zu spüren, die sich enger und enger um mich schlingen, bringt ein Gefühl von Schutz, Einhüllen, sich nicht mehr nackt fühlen. Aber natürlich auch immer mehr das Gefühl des Ausgeliefert seins, wehrlos werden mit jeder Schlinge, die sich enger um meine Körper zurrt. Auch ein wenig Lustschmerz ist dabei, was natürlich sicherlich auf die Art des Schnürens ankommt, die der aktive Part anlegt. Mein Herr liebt es dabei, wenn er das lange Seil durch einen Knoten zieht, es die Haut dabei streift. Je schneller er dann zieht, desto mehr kommt ein Gefühl von Lustschmerz dabei auf, ein Brennen auf der Haut. Dann kommt dieses einengende Gefühl dazu. Das Atmen wird schwerer. Und doch ist es ein schützendes Gefühl, so kompakt zu sein.
Fertig verpackt dann, ausgeliefert für weitere Handlungen im SM Bereich, wehrlos sein, schon dieser Gedanke verschafft Lustgefühle. Irgendwie ein Widerspruch: Ausgeliefert sein für jegliche Handlung des Sadisten, der einem gegenüber steht, sich nicht wehren können, aber doch ein hohes Gefühl an Geborgenheit.
Am Ende einer Session dann das "Entpacken". Es ist wie eine Befreiung. Langsames loslösen der einzelnen Windungen, die meinen Körper umschlingen, bringt mich nochmal in Wallung. Aber auch da gibt es einen Widerspruch: das Lösen der Seile, das befreiend ist, aber doch auch das Gefühl wieder schutzlos zu sein, sich immer mehr nackt zu fühlen und am Ende, wenn sich das letzte Seil löst, ist es so ein, wie soll ich es sagen, so ein Wow Gefühl, ein Gefühl von Fallenlassen und Aufgefangen werden, wenn mein Herr mich dann in die Arme schließt.“
Ich habe selten Menschen gesehen oder gehört die so uneingeschränkt glücklich waren in ihrem Tun.
Das ganze Interview gibt es bei Erotikinsidernach zu lesen.
ErotikInsider Interview
Die Kunst des Knotens kann heilende Wirkung haben?
Eine ganz andere Form des Bondage ist das „Kunstbondage“ bei dem sehr viel Wert auf ästhetische Perfektion im Aussehen des „Resultates“ gelegt wird. Shibari, oder Japan-Bondage ist eine dieser Formen. Der bloße Begriff "Shibari" bezeichnet in Japan das "Binden, Schnüren" allgemein und auch im übertragenen Sinne, wie bei "vertraglicher Bindung". "Kinbaku" bezeichnet hingegen straffes Festbinden oder straffes Fesseln. Daher ist es eher der Begriff, der zum eigentlichen Bondage passt. Ich möchte euch keine Lehrstunde in Begriffserklärung geben. Wer mehr darüber wissen will findet bei Wikipedia eine genaue Erklärung und Literaturverweise.
Eine ganz andere Form des Bondage ist das „Kunstbondage“ bei dem sehr viel Wert auf ästhetische Perfektion im Aussehen des „Resultates“ gelegt wird. Shibari, oder Japan-Bondage ist eine dieser Formen. Der bloße Begriff "Shibari" bezeichnet in Japan das "Binden, Schnüren" allgemein und auch im übertragenen Sinne, wie bei "vertraglicher Bindung". "Kinbaku" bezeichnet hingegen straffes Festbinden oder straffes Fesseln. Daher ist es eher der Begriff, der zum eigentlichen Bondage passt. Ich möchte euch keine Lehrstunde in Begriffserklärung geben. Wer mehr darüber wissen will findet bei Wikipedia eine genaue Erklärung und Literaturverweise.
WIKIPEDIA http://de.wikipedia.org/wiki/Shibari
Eine weitere Form des Bondage kann eine heilende Wirkung erzielen, glaubt man einer Frau, die es zu ihrem Beruf machte. Bondage mit Tantrischen Elementen zu verbinden. Kristina Marlen ist Sexworkerin in Berlin. Ich durfte ihr zum Teil sehr persönliche Fragen stellen zu ihrer Berufung. Auf meine Frage, wie sie dazu kam, BDSM mit Tantra zu verschmelzen, antwortete sie: "Das ware ein längerer Weg. Erf ührte bei mir über den Körper. Ich bin ursprünglich Physiotherapeutin und Tänzeerin. In der Arbeit als Physiotherapeutin komme ich Menschen sehr nah. Irgendwann habe ich es nicht mehr eingesehen, warum ich die sexuelle Energie in der Körperlichkeit ignorieren soll.
Ich habe dann begonnen mit tantrischen Elementen zu arbeiten. Das hat mich inspiriert, denn ich mag die Körperlichkeit, das Ritual. Ich mag die Hingabe. Ich mag, Menschen über den Körper in ihr (sexuelles) Selbst zu begleiten. Körperarbeit ist meine Berufung. Ich bin dabei von Anfang an den Geschichten gefolgt, die sich aus den individuellen Begegnungen ergeben haben, und habe mich dabei sehr bald aus den Begrenzungen einer klassischen Tantramassage befreit.
Ich komm aus dem Tanz und der Performancekunst. Mir erscheint meine Körperarbeit immer wie eine One-to-one Performance. Und es reicht mir nicht aus, immer zärtlich und hingebungsvoll zu sein. Ich möchte andere Rollen spielen. Das Thema jeder Begegnung ist einzigartig. Auch nonverbal. Manchmal ist es physisch einfach klar, dass es in dem Kontakt eine andere Energie, eine andere Form der Manipulation oder Führung braucht.
Ich war neugierig, hab mich weitergebildet und immer wieder Elemente, die mir liegen, miteinander verknüpft: Neotantrische Massagerituale mit Kontaktimprovisation. Performance mit dominanten Ritualen. Ich übe BDSM Techniken so lange, bis ich sie sicher an Klienten anwenden kann. Dabei habe ich für mich das Seil entdeckt. Bondage ist magisch für mich, jemanden zu fesseln ist ein Ausdruck der Dominanz, und gefesselt zu werden ist ein Akt der Hingabe. Gleichzeitig ist das Fesseln selbst sinnlich und erfordert vollständige Aufmerksamkeit für die Partnerin / den Partner. Und dazu kommen dann noch die Ästhetik und das Ritual. Ich liebe es, Bondage, tantrische Spiele mit dem Seil. Komplexe Hängungen sind meine Spezialitäten."
Bondage braucht ein entsprechendes erotisches Ambiente
© Photo by Norbert Waldorf
Auf ihre ganz eigene faszinierende Art und Weise brachte sie mir einen weiteren Bereich der SM/BDSM Welt näher und zeigte allen Lesern wie intensiv die Erfahrungen sein können beim Spiel Bondage, egal in welcher Form man es auslebt.
Das ganze Interview ist hier zu finden: Interview mit Kristina Marlene. Kristina Marlene
Heilende Dominanz
Mein Fazit aus den vielen Gesprächen, die ich mit "normalen" Menschen wie du und ich führen durfte, war und ist: Hör auf in Schubladen zu denken und gebe allem und jedem eine Chance. "Wer nicht fragt, bleibt dumm", hieß es bereits vor langer Zeit in der Sesamstraße. Bevor ich das nächste mal sage: "So etwas kommt für mich nicht in Frage", werde ich die Menschen erst fragen, warum sie etwas tun, das für mich keinen Sinn ergibt.
Der Verfasser dieses Gastbeitrages , Lou Ping, ist Autor, Blogautor und SMler. Seit mehr als 6 Jahren schreibt er Kurzgeschichten, von denen er einige schon verkauft hat. Zur Zeit schreibt er an seinem ersten Buch, bei dem es sich um eine - was auch sonst - SM Geschichte handelt. Dabei geht es um einen Mann, Roman, der sich seiner Triebe nicht bewusst ist und auf eine besodnere Art an das Thema SM herangeführt wird. Es soll eine Fortsetzungsgeschichte werden, die Roman auf seinem Weg begleitet. Aber sie soll auch zeigen, dass es nicht nur den Frauen so geht, dass sie nicht wissen, wie sie damit umgehen, wenn sie plötzlich feststellen, das sie "anders" sind. Es ist in einer sehr deutlichen Sprache geschrieben, die es aber nicht in diese "Schmuddelecke" treibt, in der sich viele Bücher befinden, die sich mit SM beschäftigen.
Blogs und Seiten von Lou Ping
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HERZLICHEN DANK, Lou Ping, für deinen Gastbeitrag auf RSM!
Deine solide Einführung zum Thema Bondage
weckt Interesse und Neugier auf mehr! - Imagination
Ketten sind stimulieremde Hilfsmittel für tiefste Hingabe und vollkommenes Vertrauen
der Partner in einer SM/BDSM Beziehung und können ein großes Lustgefühl auslösen.
der Partner in einer SM/BDSM Beziehung und können ein großes Lustgefühl auslösen.
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