Fernsehtipp: Heute in 3sat ein Themenabend zu SEX & LOVE. Der erste Beitrag MATRIX DER LUST geht der Frage nach, wie die weibliche Begierde funktioniert. Der zweite Beitrag HAPPY PORNO? streift in einer Zeitreise die Welt der Pornografie und ventiliert das Ende der Scham. Als dritter Beitrag zeigt der Kultursender den Film FREIER FALL (2013) mit Hanno Koffler und Max Riemelt, die in einer homoerotischen Beziehung von ihren Gefühlen hin und her geworfen werden.
Mi 20. April in 3sat:
20: 16 Uhr - Matrix der Lust
21:09 Uhr - Happy Porno?
22:25 Uhr - Freier Fall (2013)
23:56 Uhr - Warum nur einen lieben?
Eva mit dem Apfel. Seit jeher gilt die Frau als das lustlosere Geschlecht. Ein jahrhundertealter Mythos, der durch neueste wissenschaftliche Erkenntnisse ins Wanken gerät.
Matrix der Lust
Wie funktioniert die weibliche Begierde?
Moderation: Dörthe Eickelberg, Pierre Girard
Wie entsteht Lust? Was ist Verlangen? Warum erlahmt die Libido von Langzeitpaaren im Laufe der Jahre? Weltweit versuchen Wissenschaftler das Wesen der Begierde zu enträtseln.
Sie erforschen, ob sich hinter der vermeintlichen Lustlosigkeit der Frau wirklich ein pathologisches Problem verbirgt. Erstaunliche Erkenntnis: In monogamen Beziehungen sind Frauen deutlich schneller sexuell gelangweilt als Männer.
Der Evolutionspsychologe Dietrich Klusmann hat knapp 2.000 Studierende befragt und festgestellt: Je länger die Beziehung eines Paares dauert, desto unterschiedlicher werden die sexuellen Interessen von Mann und Frau. Am Anfang einer Beziehung wollen beide ähnlich oft Sex. Drei Jahre später sinkt dieser Anteil bei den Frauen auf ein Viertel der Befragten. Zugleich wächst der Wunsch nach einem Seitensprung. Doch das Diktat der sexuellen Exklusivität - der Lust auf nur einen Menschen, lebenslang - führt unweigerlich zu Frustrationen, zu Eifersucht, Liebeskummer und hohen Scheidungsraten.
Sind polyamore Beziehungen eine Alternative? Und wie hilfreich sind luststeigernde Medikamente für Frauen, an denen die Pharmaindustrie mit Hochdruck forscht? Ein weiteres Thema der Forschungen ist, wie sehr das Liebesleben von Affen dem der Menschen entspricht.
Die Dokumentation zeigt überraschende Experimente zur weiblichen Lust. Zu Wort kommen namhafte Experten, darunter die Anthropologin Helen Fisher, der Mediziner und Journalist Werner Bartens, der Sexualforscher Ulrich Clement sowie der New Yorker Bestsellerautor Daniel Bergner.
Ingrid Steeger, heute 68-jährig, spricht im SRF-Dok von Alain Godet
über ihre Zeit im Erotikbusiness der 70er-Jahre.
Happy Porno?
Das Ende der Scham
Film von Alain Godet
Der Wandel des Erotik- und Pornobusiness in den letzten Jahrzehnten ist gewaltig und hat einen großen Einfluss auf die moderne Gesellschaft. Wie hat sich die Wahrnehmung verändert?
Die Dokumentation nimmt mit auf eine Zeitreise durch die Welt der Pornografie. Unter anderem spricht Autor Alain Godet mit Schauspielerin Ingrid Steger über die Produktion von Sexfilmen in den 1970er Jahren und besucht einen Hardcore-Filmer von heute.
Waren es zu Ingrid Steegers Zeiten noch verschämt versteckte Kinobesuche, führen heute schon eine paar Fingerstriche auf dem Handy zu einschlägigen Hardcore-Videos. Dokfilmautor Alain Godet zeichnet die tiefgreifenden Veränderungen nach, spricht sowohl mit Urgesteinen des Erotikbusiness' wie auch mit jungen Amateurproduzenten, die im Netz eine weitgehend zensurfreie Plattform finden. War früher alles harmloser? Oder ist heute das Ende der Scham zu erleben?
In den 1970er-Jahren florierten die Sexkinos. Gezeigt wurden Softerotikstreifen in Cinemascope. Mit E. C. Dietrich saß in Zürich der bedeutendste Produzent Europas der sogenannten "Blankbusen"-Filme. Sein Star war Ingrid Steeger. Alain Godet spricht mit Ingrid Steeger über ihre Arbeit im Erotikbusiness der damaligen Zeit. Sie erzählt davon, wie schwer es ihr gefallen ist, Sexfilme zu drehen. Ihr Leben lang blieb sie fremdbestimmt, oder wie es ihr ex-Ehemann und "Klimbim"-Regisseur Michael Pfleghaar ausdrückte: "Dein Busen gehört mir!".
Nach Produktionen wie "Die Blonde mit dem süßen Po" kamen bald schon Pornofilme, die nichts mehr ausließen. In Zürich mussten diese Filme allerdings erst am damaligen Zürcher Staatsanwalt Marcel Bertschi vorbei.
Doch bald erhielt das Sexkino tödliche Konkurrenz: Die VHS kam auf den Markt, dann die DVD, und schließlich wurde das Internet erfunden: eine billige und nahezu zensurfreie Plattform für unzählige Amateurproduzenten, die ihre Hardcore-Videos ins Netz stellen.
Was bedeutet das für die heutige Gesellschaft? Ist es für Jugendliche ein "Muss", im verführerischen Pornolook à la Miley Cyrus herumzulaufen oder mit erotischen Selfies in den sozialen Medien präsent zu sein?
Freier Fall
Fernsehfilm, Deutschland 2013
Darsteller: Hanno Koffler (Marc Borgmann), Max Riemelt (Kay Engel),
Katharina Schüttler, Oliver Bröcker, Stephanie Schönfeld
Buch: Stephan Lacant, Karsten Dahlem
Regie: Stephan Lacant
Länge: 90 Minuten
Karriereaussichten bei der Polizei, Nachwuchs unterwegs, die Doppelhaushälfte von den Eltern vorfinanziert: Marcs Leben ist gut eingerichtet, bis er den Kollegen Kay kennenlernt.
Kay bringt Marc beim Lauftraining ein neues Gefühl von Leichtigkeit bei - und wie es ist, Gefühle für einen Mann zu entwickeln. Hin- und hergerissen zwischen der ihm vertrauten Welt und dem Rausch der neuen Erfahrung gerät ihm sein Leben zusehends außer Kontrolle.
Warum nur einen lieben?
Leben mit mehreren Partnern
Film von Jana Lindner
Winfried liebt Sylvia. Und Claudia. Claudia liebt Winfried und Thomas. Und Sylvia? Sie liebt Winfried, hat aber trotzdem auch andere Männer. Geht das? Ohne Schmerz? Ohne Leid?
Sie alle haben einen Traum - den Traum von der Vielliebe, der Polyamorie. Sie ist die Abkehr vom Ideal der einen, wahren Liebe, die die Erfüllung in einem einzigen Partner sucht. Stattdessen lässt sie mehrere Partner zu - mit Gefühl, Offenheit und im Vertrauen.
Silvia und Winfried leben in Dresden, sind beide um die 60 Jahre alt, seit 25 Jahren verheiratet und haben 2 erwachsene Kinder. Die Ehe der beiden war eingeschlafen, bis sich Winfried in eine andere Frau verliebte - und so seine Ehe rettete. Mittlerweile treffen sich beide abseits ihrer Ehe mit Partnern. Winfried hatte über mehrere Monate eine Beziehung zu einer Arbeitskollegin, seine Frau Silvia zu zwei jüngeren Männern. "Wichtig ist, dass man sich nichts verheimlicht. Offenheit, Transparenz ist ganz wichtig und gehört unbedingt zur Polyamorie dazu", sagt Silvia. Aber funktioniert das wirklich? Beate, die auch von einer polyamoren Beziehung träumt, hat da ihre Zweifel. Ein Film über Menschen, die ganz viel Liebe zu geben haben. Über neue Wege, alte Beziehungen zu retten - und auch über Enttäuschungen und gebrochene Herzen.
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